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Hey, willkommen auf meinem persönlichen Blog! Hier findest du Beiträge zu Text, SEO, Digitalzeug, Werbung, Aufstieg, Personal Growth und Literatur. Ich teile Gedanken und Erfahrungen. Zum Nachdenken, Inspirieren oder einfach nur Schmunzeln. Stöber dich gerne durch die Artikel. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Katharina Iyens Blog

SEO bei Google mit Google Maps, YouTube und hochwertigem Content.
von Katharina Iyen 26. Februar 2025
Lesezeit: ca. 8 Minuten. Viel Spaß! SEO bei Google: Qualität trifft Klicks und Markenpower Im weiten SEO-Universum existieren zahlreiche Galaxien. Google ist eine der mächtigsten – mit eigenen Planeten wie Search, Maps und YouTube, die zusammen ein starkes System bilden. Andere Suchmaschinen wie Bing und Yahoo sind weitere Galaxien, die das große Ganze abrunden. Jeder Planet hat seinen Platz, und jede Galaxie bringt ihre eigenen Stärken mit. SEO ist ein komplexes Universum, das sich ständig bewegt. Für die Bewohner dieser Sphäre ist das Leben ein ständiger Balanceakt zwischen Inhalt, Technik und Markenstärke. Bist du bereit für einen interstellaren SEO-Exkurs? Wer es auf Google rockt und synchron performt, zieht Klicks magisch an. Wie Monde, die deinen Planeten umkreisen. SEO bringt dich in den Suchergebnissen nach oben. Wenn Keywords und Angebot zusammenpassen, bekommst du auch Klicks. Erst wenn die User deine Seite anklicken und besuchen, ist eine Conversion möglich. Sichtbarkeit allein reicht nicht! Du musst attraktiv und stimmig auftreten, Expertise rüberbringen und mit deinen Call to Actions die Bedürfnisse seiner Zielgruppe stimulieren. Warum Markenbekanntheit zählt und Backlinks für SEO knallen Wenn deine Marke häufig direkt in Suchanfragen auftaucht, steigt auch dein Ranking. Eine starke Präsenz ist das A und O. Google liebt es, wenn deine Marke authentisch und einzigartig ist. So signalisierst du nicht nur Autorität, sondern beweist auch, dass du gefragt und bekannt bist. Auch Visitenkarten zu verteilen und den Namen deiner Marke in die Welt hinauszutragen ist ein Beitrag zu SEO. Genau wie Sponsoring, PR und Netzwerken. Verbreite dein Namen und man wird dich googeln. Simpel und effektiv. Denn Google merkt sich, was über dich und deine Marke gesagt wird – und das Google-Leak zeigt: Originalität und echte Autorität sind sehr wichtig. Backlinks sind positive Stimmen für dich im Netz. Bedeutet, dass du auf anderen Seiten erwähnt wirst, die möglichst auch von Google als gut erkannt wurden und nicht als Spam. Je mehr hochwertige Backlinks du hast, desto lauter spricht deine Marke. Und jeder Klick zählt! Denn Google schaut sich deine Klickrate an. Mehr Klicks bedeuten mehr Relevanz. Das Google Leak hat gezeigt, dass Klicks ein Ranking-Booster sind. Sie vermitteln Google, dass du zurecht weit oben rangierst. In der Google Galaxy ist das Gegenteil eines SEO Superstars ein SEO Spammer. Und es ist ja bekannt: Superstars umgeben sich mit Superstars. Weil sie interessant sind. Der Rest muss draußen bleiben. Die Teilnahme an der Party scheitert, weil dem Türsteher deine Visage nicht passt. Wie Google Inhalte bewertet Halbherziger Content hat bei Google keinen Platz: Das Google Leak zeigt, dass Google fachtiefen Aufwand und Innovation positiv bewertet. Relevanz ist das A und O. Inhalte, die tages- oder wochenweise aktualisiert werden, sind klar bevorzugt. Aktuelle Beiträge auf deiner Webseite, die in den letzten zwei bis drei Jahren publiziert oder aktualisiert wurden, kommen ebenfalls weit oben, wenn sie Mehrwert liefern. Google crawlt, indexiert und rankt – so bildet es das Fundament deiner Online-Sichtbarkeit. Zuerst schickt der Crawler seinen digitalen Spürhund los, der überprüft, wie oft du deine Seiten aktualisierst. Anschließend ordnet die Indizierung deine Inhalte wie in einem smarten Bücherregal ein. Originalität ist Pflicht Doppelter Content wird als Spam eingestuft. Wenn du Texte kopierst und an zwei Stellen einfügst, wird eine der Kopien gnadenlos blockiert. Duplicate Content ist zu viel des Guten. Wer kopiert, wird gnadenlos bestraft. Da hilft auch kein kreativer SEO Text mehr. Also: Varianz, Vertiefung und Vielfalt: ja und gerne. Kopieren: nein! Keywords sinnvoll einsetzen Keywords sind wichtig – aber sie sind nur ein Baustein. Was zählt, ist Qualität und der klare Fokus auf deine Zielgruppe. Billiges Keyword-Stuffing bringt nichts. Dabei werden Schlüsselwörter so übertrieben in den Text eingebaut, dass der Lesefluss leidet und der Content unnatürlich wirkt. Ein Beispiel: Statt eines flüssigen Textes steht dort „SEO, SEO, SEO – wir optimieren SEO in Karlsruhe“, was keinen Mehrwert bietet. Richtig eingesetzt, wirken Keywords als natürliche Wegweiser. Beispiel: „Mithilfe von Tools wie SEMrush und der Google Search Console optimieren wir deine Inhalte. Wir pflegen deinen Google Maps-Eintrag und setzen präzise Meta-Tags, um lokale Kunden anzusprechen.“ Danach würden ggf. praktische Beispiele aus dem Feld folgen. Keywords werden organisch in den Text integriert und unterstützen die Lesbarkeit, während sie gleichzeitig die Suchintention erfüllen. Es geht darum, praktische Beiträge zu liefern – informativ, mit Fachtiefe. So entsteht Content, der sowohl von Lesern als auch von Google geschätzt wird. Warum sind Suchintentionen wichtig? Suchintentionen sind zentral, weil sie den Kern des Nutzerverhaltens abbilden. Wer online sucht, hat meist ein klares Ziel – sei es, sich zu informieren, Produkte zu vergleichen, einen Kauf abzuschließen oder einen bestimmten Ort oder eine Marke zu finden. Eine präzise Ausrichtung deiner Inhalte auf diese Intentionen ermöglicht es dir, deine Website zu verbessern. Sie hilft dir, Content zu erstellen, der nicht nur gut rankt, sondern auch den Nutzer ins Boot holt. Dadurch wird deine SEO-Strategie zielgerichteter und effektiver. Die folgenden vier Suchintentionen könnend dir helfen, deine SEO-Strategie besser auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe auszurichten. Die vier primären Suchintentionen 1. Informativ Was: Der Nutzer sucht nach Wissen und Informationen. Warum: Er befindet sich am Anfang des Funnels und braucht hochwertige Inhalte, um sich zu informieren. Beispiel : Blogbeiträge, Ratgeber oder Anleitungen mit allgemeinen CTAs wie „Kontaktieren Sie uns“. 2. Kommerziell Was: Der Nutzer sucht nach Produkten oder Lösungen. Warum: Er ist kaufinteressiert, aber noch nicht vollständig von deiner Marke überzeugt. Beispiel: Produktvergleiche, „Best of“-Listen oder Reviews, die mit einem Produkt-CTA enden. 3. Transaktional Was: Der Nutzer ist bereit zu kaufen. Warum: Er weiß genau, was er will, und sucht nach einem Ort, an dem er seine Transaktion abschließen kann. Beispiel: Zielseiten, die speziell für den Verkauf optimiert sind, mit klaren, ablenkungsfreien CTAs. 4. Navigational Was: Der Nutzer sucht nach einem bestimmten Ort oder einer Marke. Warum: Er hat bereits eine Vorstellung und sucht gezielt nach deinem Firmennamen oder einer spezifischen Marke. Beispiel: Die wiederholte Verwendung deines Markennamens in deinen Inhalten, um diesen Traffic anzuziehen. Der unterschätzte Planet Google Maps Die perfekte SEO-Strategie bleibt nicht bei Keywords stehen. Google liebt den Mix: YouTube liefert passende Videos mit Infos, während Maps lokale Suchen aufblühen lässt. Diese Kombination bildet eine starke Basis aus Autorität und Qualität, die deine Online-Präsenz nachhaltig stärkt. Denn plötzlich hebt sich YouTube in den Suchergebnisse hervor, während rechts und unterhalb davon Maps für dich lokale Superkräfte entfaltet. Diese dynamische Verzahnung sorgt dafür, dass deine Seite in der richtigen Umlaufbahn landet. Google Maps ist nicht nur eine digitale Landkarte, sondern ein mächtiges Instrument, das dir hilft, deinen Standort optimal zu präsentieren. Es kann viel mehr als Wegbeschreibungen anzeigen! SEO relevante Funktionen, die Maps dir bietet: 1. Standortpflege: Aktualisiere deine Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktdaten, damit Kunden dich immer finden. 2. Rezensionen verwalten: Beantworte Kundenbewertungen und baue so Vertrauen und Autorität auf. Integration von Inhalten: Zeige Bilder, Videos und Produktinformationen, um dein Angebot lebendig wirken zu lassen. 3. Lokale Suchoptimierung: Mit gut gepflegten Daten erscheint dein Unternehmen in relevanten lokalen Suchanfragen. Die Google Ergebnis-Seite setzt sich aktuell aus Google Ads, Google Maps, YouTube (das Google gehört) und hoch rankenden Webseiten mit relevantem Content zusammen. Ich persönlich schaue auf Maps nach Bars, Restauraurants und Hotels. Die Aufbereitung in der App ist in fast 100% der Fälle informativer als die Webseite des Unternehmens. Fotos und Bewertungen geben mir einen lebendigen Eindruck. Ich erfahre auch die Mängel! So habe ich mit Hotelbuchungen hervorragende Erfahrungen gemacht. Für Gastronomie würde ich Maps als ausgesprochen wichtig bezeichnen. Genauso für alle, die sich lokal vor Ort vermarkten möchten. Klicks + Google Search Console Mit dem kostenfreien Produkt Google Search Console kannst du deine Webseiten analysieren. Klicks bei Google zeigen, wie oft Nutzer auf dein Suchergebnis geklickt haben. In der Google Search Console siehst du für bestimmte Keywords neben den Klicks auch das Suchvolumen beziehungsweise die Anzahl der Impressions. Wenn ein Keyword in den letzten 7 Tagen 0 Klicks, aber 70 Suchvolumen (Impressions) hat, heißt das: Deine Seite wurde 70 Mal in den Suchergebnissen angezeigt, aber niemand hat darauf geklickt. Das kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht liegt deine Position zu weit unten oder der Snippet (Meta Title, Description) ist nicht ansprechend genug. Vielleicht passt das Keyword auch nicht optimal zu deinem Content, kommt aber auf deiner Seite vor. Klickrate optimieren Um die Klickrate zu optimieren, solltest du vor allem deine Meta Tags – also den Seitentitel und die Meta Description – überarbeiten. Teste verschiedene Varianten, um herauszufinden, was deine Zielgruppe anspricht. Nutze Tools wie den Google Keyword Planner, SEMrush oder Ahrefs, um herauszufinden, welche Keywords nicht nur ein hohes Suchvolumen, sondern auch ein gutes Potenzial für Klicks haben. Analysiere deine Konkurrenten und experimentiere mit unterschiedlichen CTAs, um den idealen Snippet zu erstellen. CTAs sind "Call-to-Actions" – also Handlungsaufforderungen in deinem Content. Sie fordern den Leser aktiv dazu auf, eine bestimmte Aktion auszuführen, etwa "Kontaktieren Sie uns", "Jetzt kaufen" oder "Mehr erfahren". Falls du feststellst, dass ein Keyword zwar häufig angezeigt wird (hohe Impressions), aber keine Klicks erzielt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass dein Angebot nicht zu deinen Keywords passt oder dein CTA nicht ansprechend ist. Es lohnt sich, regelmäßig die Performance in der Google Search Console zu überwachen und gezielt an der Optimierung zu arbeiten. Tools & Kosten – Ein kleiner Überblick In der Galaxy der Suchmaschinenoptimierung gibt es zahlreiche Tools, die dir helfen, deine Website zu analysieren und optimieren. Einige sind kostenfrei, während andere in den Premium-Bereich fallen. Hier ist eine Liste brauchbarer SEO-Tools: 1. Google Search Console – Komplett kostenlos. Sie liefert wertvolle Einblicke in Klicks, Impressionen und andere SEO-Kennzahlen. 2. Google Analytics – Ebenfalls kostenlos. Damit kannst du das Nutzerverhalten auf deiner Website detailliert analysieren und wichtige Daten zur Optimierung sammeln. 3. Google PageSpeed Insights – Auch kostenfrei. Dieses Tool misst die Ladezeiten deiner Website und gibt Empfehlungen zur Performance-Optimierung. Sehr wichtig, weil langsames Laden deine Seite bei Google runterrrankt. Die Absprungrate steigt und niemand bleibt auf deiner Seite. Sowas gehört für Google in die Tonne. 4. SEMrush – Startet bei ca. 120 USD pro Monat. Ein umfassendes Tool, das dir hilft, den Markt zu analysieren und deine Wettbewerber zu beobachten. 5. Ahrefs – Beginnt bei etwa 99 USD pro Monat.Ideal für ambitionierte SEO-Texter, die tief in die Analyse und Keyword-Recherche einsteigen möchten. 6. Sistrix – Liegt im Premium-Bereich und kostet rund 400 EUR pro Monat. Dieses Tool eignet sich für detaillierte Analysen und bietet umfangreiche Einblicke in dein SEO-Umfeld. Webseite selbst SEO optimieren: Meta Descriptions, Meta-Tags und die richtige Struktur Meta Descriptions sind die kurzen Vorschautexte, die in den Suchergebnissen erscheinen. Sie entscheiden oft darüber, ob jemand auf dein Suchergebnis klickt oder nicht. Eine gute Meta Description sollte prägnant sein, dein Haupt-Keyword enthalten und die Nutzer neugierig machen. Meta-Tags helfen zusätzlich, Suchmaschinen den Inhalt deiner Seite besser einzuordnen. Besonders wichtig sind auch Alt-Texte für Bilder – sie sorgen dafür, dass Suchmaschinen deine visuellen Inhalte erfassen können und helfen gleichzeitig der Barrierefreiheit. Damit du all das einfach optimieren kannst, gibt es Plugins wie YOAST SEO für WordPress. Diese Tools zeigen dir direkt an, wie deine Meta Description und dein Titel in den Google-Suchergebnissen aussehen. So kannst du testen, ob sie ansprechend genug sind und ob die Länge passt. Neben Meta-Daten spielt auch die richtige Strukturierung deiner Inhalte eine wichtige Rolle. Header-Hierarchien (H1, H2, H3 usw.) helfen nicht nur den Lesern, deinen Text schnell zu erfassen, sondern auch den Suchmaschinen, die wichtigsten Themen zu erkennen. Die H1-Überschrift ist der Titel deiner Seite oder deines Beitrags – sie sollte klar und prägnant sein. H2- und H3-Überschriften unterteilen den Inhalt in sinnvolle Abschnitte und helfen Google, den Kontext deines Textes besser zu verstehen. Eine logische Struktur verbessert die Lesbarkeit und stärkt dein SEO-Ranking. Fazit: Die passende Herangehensweise hängt von deinem Unternehmen ab: Ist es lokal oder remote? Welche Branche bedienst du? Welche Zielgruppe möchtest du erreichen? Kleine Stellschrauben wie Meta Descriptions, gut strukturierte Header und die Nutzung von Alt-Texten bei Bildern können einen großen Unterschied machen. Plugins wie YOAST erleichtern die Optimierung und sorgen dafür, dass dein Content in den Suchergebnissen ansprechend dargestellt wird. Und nicht zu vergessen: Meta-Daten sind nicht nur für Google, sondern für alle Suchmaschinen entscheidend. Am Ende zählt eine individuelle, strategische Umsetzung. Sie sollte sich an den Bedürfnissen deiner Zielgruppe und den technischen Anforderungen der Suchmaschinen orientiert. SEO ist komplex – und es gibt keine One-Size-Fits-All-Strategie.
Glimmer – Balance zwischen Anspannung und Entspannung
von Katharina Iyen 19. Februar 2025
Was zum Teufel ist eigentlich „Glimmer“? Vor ein paar Wochen lief mir in der Statusmeldung einer Bekannten das Wort „Glimmer“ über den Weg. Aber was war das? Kein Edelstein, kein Instagram-Filter – der Glimmer ist der Schimmer der Leichtigkeit, der sich tapfer durch den Alltagsmatsch kämpft. Und zwar dann, wenn dich etwas positiv triggert. Das Gegenstück zum Trigger also, den mittlerweile fast jeder kennt. Beim Glimmer fühlst du dich wohl, ein gutes Gefühl steigt in dir auf, du bist im Frieden mit dir und der Welt. Trigger hingegen versetzen dich in den Kampf- oder Fluchtmodus, du fühlst dich bedroht. Stell dir vor, du stehst im Regen: Du könntest dich über deine nassen Socken ärgern, aber stattdessen siehst und bewunderst du auf einmal einen Regenbogen. Das ist zufälliger Glimmer. Ich baue Glimmer bewusst ein, über Handlungen, Menschen und Dinge, die mir gut tun. Ob beim Spaziergang in der Natur, beim Lesen von Karl Ove Knausgårds „Morgenstern“ (der Mann schreibt, als würde er meine Gedanken klauen, nur Bukowski ist nochmal unverblümter) oder bei der Auswahl sozialer Kontakte und Events – wähle ich passend, bin ich extrem geglimmert und inspiriert. Trigger-Alarm? Nein, danke! Unser Gehirn ist wie ein hyperaktiver Papagei: Es plappert genau das nach, womit wir es füttern. Ich sage dir: „Denk nicht an den rosa Elefanten.“ Schon siehst du ihn, fett und pink, am Horizont aufsteigen. Genau deshalb solltest du deinem Hirn das vermitteln, was du willst: „Erzähl mir vom knackigen Salat mit Schafskäse!" (Schokolade ist aus) oder „Erinner mich an den Sonnenuntergang von gestern!" (ich vergesse die Wolken draußen).“ Böse Trigger lauern überall: im Newsfeed, in toxischen Gesprächen oder im Spiegel (hallo, Instagram-Perfektion). Neulich, bei einem Sushi-Dinner in Mannheim, sah ich eine junge Frau, die sich im Toilettenspiegel nachschminkte. So ernst, als würde sie für den Oscar der „Filterkompatibilität“ antreten. Als sie rausging, wirkte sie so unglücklich, als hätte sie gerade den Oscar für „Unglücklichsein“ gewonnen. Sie war extrem angetriggert. Sie fand sich nicht ausreichend und das strahlte sie mit jeder Faser aus. Schön sieht das nicht aus, wir Menschen spüren, wenn jemand maximal angespannt ist. Entspannte Menschen mit ehrlichem Lachen sind fast unwiderstehlich. Und sowas lässt sich nicht aufmalen. Charakter und Ausstrahlung hat noch kein Tech-Konzern per App auf User übertragen. Trigger und Komplexe häufen sich hingegen. Ich spreche hier nicht von Toxischer Positivität und übermäßiger Selbstoptimierung. Mehr davon, dass man sich auch mal ok finden darf, wie man ist und dass das vermeintlich bessere Leben oft nur aus der Ferne so wirkt (Gras grüner, andere Seite). Mittlerweile finde ich wenige Dinge erstrebenswerter, als so zu leben, wie es zum eigenen Bauplan passt und zu sich zu stehen, mit allen Ecken, Dellen und Kanten. Mein Rezept für Glimmer konkret: Tiefe Gespräche, Spaziergänge im Wald, Michel Houellebecq-Romane – nicht wegen der Leichtigkeit (der Mann ist ein literarisches Genie), sondern weil er das Unsagbare so verdammt gut in Worte fasst. Dazu Virginie Despentes, Mirna Funk und George Orwell. Noch mehr Karl Ove Knausgård und Weltliteratur, weniger Newsfeed, maximal dreißig Minuten Handyzeit am Tag (ohne Google Maps und Telefonate, aber inklusive Messenger). Mehr Sauna (ich schwitze, dusche eiskalt und fühle mich danach wie frisch aus dem Ei geschlüpft), weniger Social Media (ich glotze blöd, was ich haben könnte). Mehr Schokolade, weniger Schuldgefühle. Oder auch mal mehr Sport am Abend und weniger rumliegen. Und manchmal auch einfach nichts tun, sich treiben lassen – kein Podcast, kein Productivity-Hack. Einfach atmen. Revolutionär oder? Deine Glimmer Toolbox: Aktivierung Glückshormone Dein Gehirn ist ein Hormon-Cocktail-Shaker. Wenn du richtig mixst, wird aus grauem Alltag ein kleines Feuerwerk. Amaretto Sour, PornstarMartini oder doch ein Gin Tonic? Hier kommen die Zutaten für deinen Glückscocktail voller Glimmer-Momente: Serotonin – der Stimmungsaufheller Meditation In der Sonne liegen Sport Bewegung In der Natur spazieren + rumsitzen Magnesium einnehmen Oxytocin – das Liebeshormon Einen Hund streicheln Kuscheln Berührungen Ein Baby halten Komplimente geben Die Liebsten umarmen Dopamin – das Belohnungshormon Eine wichtige Aufgabe erledigen Self-Care betreiben Lieblingsessen essen (Kleine) Erfolge feiern Endorphin – der Schmerzhemmer Lustige Filme ansehen Bitterschokolade essen Bewegung, Fitness Lachen Warum „Gut genug“ das neue „Perfekt“ ist Die Welt brüllt: „Höher! Schneller! Besser!“ – ich brülle zurück: „Nö.“ Denke mal an köstliches Brot: Ein Teig mit genügend Gehzeit wird fluffig, duftend und lebendig. Eines ohne Gehzeiten (Industriezeug) ist nicht bekömmlich. Der Unterschied: Nichts. Aber bitte lange genug! Genauso sind wir. Ohne Pausen und ohne Raum für uns selbst werden wir zäh und bitter. Mit Pausen und Glimmer aber bleibt unser Leben frisch und saftig. Was passiert, wenn du Glimmer jagst? Mein Gehirn hat sich teilweise umprogrammiert – Neuroplastizität sei Dank. Und das Beste? Glimmer ist ansteckend. Keine Angst, das ist die gute Art von Virus! Aber Achtung: Klar hat man auch schlechte Tage und ich finde es wichtig, auch mal mies drauf zu sein. Ich bin gegen Toxische Positivität. Ich bin dagegen zwanghaft dankbar zu sein oder permament achtsam oder jede schlechte Laune zu verschleiern. Ich bin dagegen, sich dauernd und überall Druck zu machen. Etwas Druck ist super, zuviel Druck lässt dich platzen. Fazit: Glimmer-Rebellion für alle Ich habe keinen Plan, was für dich richtig ist. Nur du und deine Innenwelt wissen, wie es dir wirklich geht. Was macht dich happy und was nicht? Für den einen ist es Minimalismus und Backpacking, für den nächsten eine 60-Stunden-Woche – solange du Power und Inspiration hast, bist du auf deinem richtigen Weg. So sehe ich das zumindest. Früher dachte ich mehr im Außen: „Das muss so und so sein, das gehört zum Leben dazu.“ Dann fand ich mich ab und an in Situationen und Konstellationen vor, die sich schlecht und sehr anstrengend anfühlten. Denn sie passten einfach nicht zu mir. Ich finde das Leben ist zu kurz, um in einem fremden Hamsterrad zu versauern. Niemand kann dir von außen sagen, was deine Trigger und deine Glimmer sind – du spürst es. Bei Menschen, Events, Filmen, Büchern, News, Umgebungen ... Die Welt wird nicht weniger triggerreich. Doch du hast öfter mal die Wahl – ob du im Drama mitspielst oder deine eigene Glimmer-Show startest. Ich hoffe, der Glimmer gefällt dir genauso wie mir! Ich wünsche unser aller Gehirne ganz viel Glimmer-Gedöns und Glückshormone. Let's fetz!
New York City, view from the Edge, photographed by Katharina Iyen
von Katharina Iyen 26. November 2024
Wie beeinflusst soziale Herkunft Karriere in Deutschland? Und woher stammen die großen Vermögen von Elon Musk, Donald Trump, Mark Zuckerberg & Co?
von Katharina Iyen 18. November 2024
Stell dir vor, du stehst im Supermarkt. Vor dir 50 Sorten Butter. Du wolltest doch nur einkaufen! Aber jetzt: vegane Bio-Butter aus Irland und Geschmack wie früher . Zufrieden? Wahrscheinlich nicht. Die Logik des Supermarktes funktioniert anders: Sie streut dein Verlangen. Michel Houellebecq hat das schon 2001 in seiner Essay-Sammlung Die Welt als Supermarkt erkannt. Der Mensch des Supermarktes, schreibt er, kann gar kein Mensch eines einzigen Willens mehr sein. Wie auch? Wir werden zerstreut. Wir wollen alles – und bleiben trotzdem unzufrieden. Willkommen in der Streuung des Realen, und ja, damit spiele ich auf den Essaytitel und das spätere Buch von Slavoj Žižek an: Willkommen in der Wüste des Realen . Unsere Wüste hat mindestens so viele Produkte wie Sandkörner. Konsum ist nicht mehr analog Konsum ist nicht mehr analog. Heute scrollen, swipen, liken wir. Amazon schlägt vor, Instagram inspiriert, die schnelle LandinPage verkauft – und das alles passiert oft, während wir schlafen. Klingt absurd? Ist es aber nicht. Unser Verlangen hat sich digitalisiert und verselbstständigt. Wir wachen auf, und da ist sie schon: Die Werbung für den Toaster, den wir gestern nicht gesucht haben. Amazon weiß längst, dass wir neue Socken brauchen – bevor wir überhaupt in unsere Schublade schauen. Ich bin der Meinung: Unsere zerstreuten Wünsche, abgespalten und gesteuert von Algorithmen, leben ein Eigenleben. Sie akquirieren für uns Verlangen. Auch nachts. Und wenn wir längst nicht mehr am Bildschirm kleben. Houellebecqs Logik gilt für mich auch hier. Wir wollen nicht nur kaufen. Wir wollen, dass andere sehen, dass wir kaufen. Die Welt soll es mitbekommen. Ich denke: Michel Houellebecqs Logik gilt auch hier. Es reicht uns nicht mehr, einfach zu kaufen. Wir wollen, dass andere sehen, was wir kaufen. Der Kauf wird zur Show, das Teilen zur Bühne. Das neueste Outfit, das perfekt inszenierte Unboxing-Video, der Kaffee im hippen Café. Wir dokumentieren es. Wir teilen es. Was bringt ein teurer Sneaker, wenn niemand weiß, dass wir ihn haben? Das Konsumieren allein genügt nicht. Es muss inszeniert werden. Shopping ist Bühne geworden. Likes sind Applaus. Und der Kauf? Nur der erste Akt des Dramas. Früher gab es Wunschlisten. Heute gibt es Warenkörbe. Und trotzdem: Auch mit fünf neuen Sneakern, dem neuesten iPhone und einem Netflix-&-Chill-Abo bleibt das Gefühl bestehen: Da fehlt doch noch was. Ich muss an Worte des Dalai Lama aus seinem Buch Der Weg zum Glück denken: Konsum bringt kein Glück. Anhand von Essen wird das besonders klar. Er erklärt sinngemäß: Wenn du immer mehr isst, wirst du nicht immer glücklicher. Irgendwann wirst du krank. Du kannst dich sogar zu Tode fressen. Weniger isst mehr! Der Supermarkt wird zur Wüste, die Auswahl zum Durst. Das zeigt mir, dass es um Balance geht. Nicht immer mehr wollen. Nicht immer jagen. Sondern das Richtige wollen, das Richtige nutzen – und den Rest gut sein lassen. Dinge weglassen. Nein zu etwas heißt ja zu etwas anderem. So entsteht Freiraum. Die Logik des Überflusses Michel Houellebecq nennt das in Die Welt als Supermarkt ein „aufreißerisches Verlangen“. Es beschreibt sinngemäß seine Beobachtung, wie der Konsum das Verlangen der Menschen fragmentiert und laut, fast hysterisch macht. Der Begriff ist dabei keine wörtliche Übernahme, sondern eine Interpretation seiner Ausführungen. Über die Zersplitterung und Verstärkung menschlicher Wünsche durch Konsummechanismen. Es ist laut, unstillbar, kreischt nach Aufmerksamkeit. Das Paradoxe? Wir wollen mehr – und fühlen uns gleichzeitig leerer. Die Welt als Übermarkt Der Übermarkt ist kein Ort. Er ist ein Zustand. Eine deformierte Haltung. Zerstreut, niemals schlafend, rastlos. Ein Kreischen, ein Chaos, ein ständiges: Du brauchst mehr! Ein großer Hustle. Ein ewiger Run. Und der Run ist das Ziel. Gestresst, niemals ankommend. Und genau das führt mich, mal wieder, zu dieser Erkenntnis: Ich schalte das Zeug öfter mal ab. Offline. Handy-Detox. Warum? Weil es wohltut. Weil ich merke, dass der einzige Weg, die Streuung zu stoppen, darin liegt, ihre Matrix zu verlassen. Der Übermarkt verliert seinen Zauber, wenn du ihn verlässt. Einfach so. Ende der Durchsage.
Katharina Iyen Blog Digital Detox
von Katharina Iyen 15. November 2024
Urlaub wie eine Prinzessin – ohne Social Media In meinem letzten Urlaub bin ich eine Prinzessin. Ein Fingerschnippen – zack, da schwimmt schon ein riesiges Einhorn zu mir. Ich paddle elegant am Strand, ein Glas Champagner in der Hand, und lasse die Welt einfach Welt sein. Aber hier kommt der große Unterschied: Ich mache kein einziges Foto für Instagram. Kein einziges Story-Update. Nichts. Das Handy liegt – konsequent – auf dem Zimmer. Sehr viel später poste ich ein Bild auf LinkedIn, aber im Moment selbst ist es absoluter Digital Detox. Und ich merke: Es fühlt sich so gut an. Orwell, Huxley und Social Media: Big Brother trifft Soma Was mich an Social Media besonders beunruhigt, ist, wie sehr es uns betäubt und um den Moment beraubt. Statt zu erleben, haben wir mit der Kamera konserviert. Statt in Interaktion mit der Umwelt zu sein, starrt man in die kleine Mattscheibe. Abtauchen, um Luft zu holen – Orwells Weckruf George Orwells Roman Auftauchen, um Luft zu holen erzählt die Geschichte von George Bowling, einem Mann, der in einer zunehmend industrialisierten, entfremdeten Welt verzweifelt nach dem sucht, was ihm früher Halt gegeben hat: Einfachheit, Ruhe und das Gefühl, wirklich zu leben. Bowling flüchtet in seine Kindheitserinnerungen und begibt sich auf eine Reise zu den Orten, die ihn damals glücklich machten. Dieser Titel könnte aktueller nicht sein. Im übertragenen Sinn stehen wir heute für mich vor einer ähnlichen Herausforderung wie Bowling: Wie schaffen wir uns wieder Räume für Entfaltung und echte Momente? In einer Welt, in der Social Media uns ständig einholt, ist es wichtig, bewusst abzutauchen – um uns vor der allgegenwärtigen digitalen Flut zu schützen. Für mich hat sich bewährt: Morgens und abends eine Stunde kein Handy. Unterwegs das Teil auch mal nicht nur in der Tasche, sondern am besten zu Hause lassen. Einmal habe ich Whatsapp deinstalliert, dann melden sich nur noch die, die es ernst meinen. Und ganz ehrlich: Ich habe es reinstalliert, weil ich in gewissen Gruppen dabei sein sollte. Die nächste Deinstallation wird die letzte sein. Insbesondere stört mich, dass hinter Whatsapp der Meta-Konzern steht. George Orwell beschreibt in 1984 ein dystopisches Überwachungsregime: Big Brother is watching you. Heute machen wir das ganz freiwillig. Unsere Smartphones sind die Augen und Ohren dieses Systems, und wir gestalten auch noch bereitwillig den Content dafür. Aber dann gibt es auch diese andere Seite: Aldous Huxleys Schöne neue Welt . Social Media ist unser Soma – eine Droge, die uns betäubt, uns einlullt, mit Likes und endlosen Dopamin-Schleifen. Es fühlt sich für mich manchmal so an, als hätte man aus beiden Welten das jeweils Signifikante kombiniert. Wir verlieren unsere Aufmerksamkeit, unsere Momente gehören nicht mehr uns selbst, und wir verblöden dabei – laut Hirnforschern wie Manfred Spitzer synaptisch nachweisbar. Die Digitale Demenz nennt er das. Und hat ein Buch darüber geschrieben. Er hält außerdem Vorträge dazu . Entfaltungsraum statt Feedback-Schleife Seit ich selbst einen Schritt zurückgehe, merke ich, wie viel Raum ich zurückgewinne. Ich muss nicht mehr alles teilen, und es fühlt sich großartig an. Die Austern in New York, die Wolkenkratzer an der Fifth Avenue – all das poste ich im April 24 gefühlt 24/7. Aber jetzt genieße ich solche Dinge einfach. Ohne den Druck, sie inszenieren zu müssen. Ich denke, wir brauchen alle solche Pausen. Orte, an denen wir uns zurückziehen können. Es gibt mittlerweile Apps wie one sec, die uns dabei helfen können. Sie unterbrechen automatische Reflexe. one sec zwingt dich, einmal tief durchzuatmen, bevor du eine App auf dem Handy öffnest. Die Verzögerung macht dir wieder bewusst, was du ursprünglich wolltest. Das hat mir Dr. Eva Elisa Schneider im Workshop zu mentaler Gesundheit beim Digital Female Leader Award 2024 gezeigt. Sie hat dazu passend das Buch Mental Health Matters geschrieben. Ehrlich gesagt: Ich will Insta einfach gar nicht mehr öffnen. Im Moment ist es auf privat, was es schon viel entspannter macht. Diese ganze Zitat- und Shortskultur geht mir auf den Keks. Ist ja vieles da nett, manches auch recht progressiv, aber mit manchen Dingen muss ich mich eben auch mal über ein paar hundert Seiten auseinandersetzen. Social Media leben von Berieselung und Kurzweiligkeit. Ich finde nicht, dass sie Tiefsinn und Komplexes-Auseinandersetzen fördern. Wenn ich meine Meinung über drei Shorts bilde, dann bin ich ein Grashalm im Wind. Ich bemängele jedenfalls die drastisch kurze Aufmerksamkeitsspanne, die Social Media begünstigt hat. Abtauchen, um Luft zu holen Abtauchen, um Luft zu holen – finde ich gerade genial. Social Media können inspirierend sein, keine Frage. Räume schaffen für wichtige Themen wie sozialer Aufstieg oder Klassismus, die mir am Herzen liegen. Aber es gibt immer auch die Regeln des Spiels, die von Algorithmen gesteuert werden. Und ich frage mich: Wie nützlich, wie ehrlich ist das am Ende? Gerade LinkedIn nervt Leute im Moment wie bescheuert. Posts, die nicht schnell mit erwähnten Leuten interagieren, werden gnadenlos abgestraft. Ist das Qualitätsmanagement? Wie frei bin ich bei diesen Algorithmen noch in der Gestaltung? Und was bedeutet Qualität an dem Punkt? Darf ich auf diesen Plattformen noch frei denken? Wir brauchen geistigen Freiraum und Entfaltungsraum. Wir brauchen mentale Pausen. Die haben wir aber nicht, wenn wir ständig am Handy hängen, berieselt werden und uns den Mechanismen der Plattformen unterwerfen. Und mal ehrlich: Wer braucht schon Likes, wenn man auf Einhörnern reiten kann? Let's go!
von Katharina Iyen 10. November 2024
Jetzt wird's persönlich Dass ich mal durch New York City schlendern würde? Schwer vorstellbar. Lange Zeit war das für mich so weit weg wie die Oscar-Verleihung. In den späten 2000ern lebte ich von Kellnerjobs in schlecht isolierten WG-Zimmern und begann, meine Abschlüsse nachzuholen. Und doch stand ich im Jahr 2024 zwischen Wolkenkratzern und Bagel-Shops und staunte über die Architektur dieser Stadt – mit gemischten Gefühlen. New York ist cool, keine Frage. Aber die allgegenwärtige Armut stimmte mich nachdenklich. Meine Anfänge: Sozialhilfe, Alleinerziehende Mutter und null Perspektiven Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter, die von Sozialhilfe lebte, wusste ich früh, was es heißt, „am Rand“ zu stehen. Geld? Ein Dauerthema. Träume? Für andere gemacht. Ich habe mir selbst ausgerechnet, wie viele Nachtschichten nötig wären, um mal zu reisen, wie andere es taten. Mit 15 dann mein eigener Cut: Raus aus dem Elternhaus, rein ins selbstbestimmte Leben. Barkeeperin, DJane, eine zweite Heimat in der Nacht – und nebenbei Schulabschlüsse nachholen. Abendrealschule: 1,3. Abendgymnasium: 1,3. Studium? Ebenfalls 1,3. Ziemlich stolz darauf. Aber New York? Noch immer Lichtjahre entfernt. Miete und Rechnungen zahlen zu können, das war mein Horizont. Was sozialer Aufstieg wirklich bedeutet (Spoiler: mehr als Status und Kohle) Art Dauer-Achterbahnfahrt in Welten, in denen du nie ganz ankommst. Du entfernst dich von deiner alten Welt, aber da du nicht ändern kannst, woher du kommst, wirst du auch zur neuen nicht vollständig gehören. Du versteckst einen Makel: Kindheitsspiele im Hof statt Skiurlaub, eine Uni in der Nähe, weil alles andere zu teuer wäre, die ständige Panik, zu versagen. Mir wurde es erst klar, als ich durch Bildung und eine partnerschaftliche Beziehung „nach oben“ kam. Plötzlich lebte ich auf 400 Quadratmetern mit Luxusautos vor der Tür. Doch ich kam nicht an. Die Codes, der Habitus der anderen, befremdeten mich. In Diskussionen konterte mein damaliger Partner mit: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Klar, wenn deine Eltern Schmiede sind. Aber sonst? Deine Umwelt kann dein Talent nicht fördern, wenn keine Grundlage dafür da ist. Der Aufstieg klebt wie Pech an dir, bis du ihn zu deinem machst und verstehst, dass du ihn dir wirklich verdient hast. Dein Selbstverständnis entsteht nicht aus Familie und Status, sondern aus dir allein. Zweifel bleiben: selbst wenn du mit Mitte 30 dein Bafög zurückzahlst. 10.000 Euro Rückzahlungshöchstgrenze, und wer alles auf einmal zahlt, bekommt über 2000,- erlassen. Ein Schelm, wer hier an strukturellen Klassismus denkt. Der Weg ist steinig, aber er prägt dich Was du lernst, was du mitbringst, das prägt dich. Du entwickelst Fähigkeiten, die man in der Schule nicht lernt. Und das macht sozialen Aufstieg zur echten Diversity-Komponente. Es geht um Perspektiven, um Erfahrungen. Um das, was einen ausmacht und auch mal verstummen lässt, wenn die Hochglanz-Bio der anderen durch die Kaffeeküche geistert. Vielleicht bist du aber die einzige Person im Büro, die weiß, wie sich der Handwerker, der die Heizung repariert, als Mensch behandelt fühlt. Klassismus – das oft unsichtbare Hindernis Das unsichtbare Hindernis: struktureller Klassismus. Das deutsche Schulsystem? Fördert meiner Meinung nach systematisch Minderwertigkeitsgefühle bei denen, die nicht auf Samt gepolstert aufwachsen. Als Kind habe ich das so sehr gespürt, dass ich erst seit meinen 30ern darüber sprechen kann. Nach der Grundschule gab es die „Realschulempfehlung“ für mich – nicht wegen schlechter Noten, sondern weil meine Lehrerin „keine Gymnasiastin“ in mir sah. Echte Vielfalt? Startet mit sozialem Aufstieg In New York habe ich mit vielen Menschen gesprochen – Pizzabäckern, Kellnern, Securitys. Die „unsichtbaren Helden“, die Manhattan am Laufen halten. Die meisten wohnen nicht mal in der Nähe. Klar, ein Zimmer kostet in Manhattan um die 4.000 Dollar im Monat. Diese Menschen pendeln stundenlang, opfern Zeit und Energie, um über die Runden zu kommen. Sie sind die wahren Gesichter der Stadt, denen der Zutritt zum Glanz verwehrt bleibt. Ein Paradoxon, das sich durch die hippen Viertel der Städte weltweit zieht. Der Anfang echter Diversity Sozialer Aufstieg bereichert unsere Gesellschaft und Unternehmen. Er bringt neue Perspektiven und Erfahrungen, die Teams wirklich stärken. Doch für echte Vielfalt braucht es mehr als nur Schlagworte – es braucht Menschen, die bereit sind, Barrieren zu brechen und den Kreislauf aus Scham und Stigmatisierung zu durchbrechen. Denn jeder Mensch hat Potenzial – die Frage ist nur, ob die Umwelt dessen Entfaltung zulässt und fördert. Natalya Nepomnyashcha , Gründerin von Netzwerk Chancen , b eschreibt genau diesen Kampf in ihrem Buch „Wir von unten: Wie soziale Herkunft über Karrierechancen entscheidet“. Auch sie bekam ihre Dosis „Du gehörst hier nicht hin“ – trotz Top-Noten. Klassismus ist das unsichtbare Hindernis, das uns oft nur für die Betroffenen sichtbar begleitet. Soziale Herkunft bleibt eine Art Stempel, der uns verfolgt. Doch wie „Made in Germany“ einst als Stigma gedacht war, können auch Aufsteiger diesen Stempel zur Marke machen und Stärke aus ihrer Herkunft ziehen – vor allem, indem sie andere informieren und unterstützen. Wenn du mir über sozialen Aufstieg erfahren willst, empfehle ich dir das Buch "Wir von unten". Unten siehst du mich mit meinem Superhero in Sachen Aufstieg: Natalya. Hier kannst du das Buch bestellen . Dankö!
von Katharina Iyen 8. April 2024
In der Welt von Marketing und Branding hat sich Storytelling als ein mächtiges Tool erwiesen. Warum?
von Katharina Iyen 4. April 2024
Authentisches Employer Branding ist im Recruiting für Unternehmen aller Größen wichtig geworden. Denn eine ehrliche und starke Arbeitgebermarke hilft dir, talentierte Mitarbeiter anzuziehen und zu halten. Sie fördert die Weiterentwicklung und das Auseinandersetzen mit der eigenen Unternehmenskultur. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Facetten des Employer Brandings und wie Employer Branding in Unternehmen effektiv umgesetzt werden kann. Strategische Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke Employer Branding: Die Basis schaffen Für gutes Employer Branding in Unternehmen ist es entscheidend, eine solide Grundlage zu schaffen. Sie beginnt mit der Einordnung, wofür das Unternehmen steht. Seiner Werte, Kultur und auch die Vision. Die Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Agentur für Employer Branding kann dir einen erheblichen Mehrwert bieten. Diese Agenturen bringen Fachwissen in den Bereichen Markenbildung, Marketing und HR ein, um deine Stories zu erarbeiten und in digitale Formen zu bringen. Denn am Ende muss das Ganze greifbar werden, in Form von Social Media Kampagnen. Oder zum Beispiel einer entsprechen Landingpage mit Videos, Bildern und Texten münden. Sehr wichtig im Employer Branding sind authentische Mitarbeitergeschichten. Ein Beispiel für eine reine Webseite für Employer Branding und Recruiting, bei der ich mit DER PUNKT Werbeagentur mitgewirkt habe, findest du unter WALDNER KARRIERE . Die Seite lebt von echten Einblicken in Unternehmen und echten Mitarbeitergeschichten. Der Vorteil dabei ist, dass eine starke Wertschätzung der Mitarbeiter stattfindet und man wirklich in das echte Unternehmen eintauchen kann. Der VIBE von WALDNER ist spürbar. Das Unternehmen setzt also auf absolute Authentizität im Recruiting.
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